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ICH BIN JULIA

Das war er wohl der Moment, als ich das erste Mal auf einem Pferd saß und von nun an war an ein Leben ohne Pferd nicht mehr zu denken.

 

Wir hatten den Pferdestall direkt am Elternhaus. Meine Eltern züchteten im kleinen Stil "Oldenburger Springpferde International" und führten das Reitsportgeschäft Nordheide. Dadurch profitierte ich schon früh von einem breit gefächerten Wissen, das auch mit dem Blick über den Tellerrand hinaus ging. Die Zucht wurde "pro Pferd" geführt und meine Schwester und ich lernten den Umgang mit Pferden jeden Alters und Geschlechts. Vergleichsweise früh lehrte man uns auch das Reiten auf verschiedenen Pferden.

 

Nicht fertig ausgebildete Pferde im Stall zu haben und mit den jungen Pferden zusammen Wege zu beschreiten und Ziele zu erreichen, ermöglichte es uns ein feines Gefühl dafür zu bekommen, was ein Pferd braucht, um sich unter dem Sattel wohlzufühlen und entspannt mit Freude zu lernen. Das A und O für einen guten Trainer.

 

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Julia Renk

JEDER SOLLTE TUN WAS ER AM BESTEN KANN...

Unser GLÜCK war es, das muss man ganz klar sagen, Eltern zu haben, die sehr engagiert waren, uns zu fördern. So trainierten wir schon im jungen Alter bei Andreas Dibowski, Peter Teuween und in der feinen Dressur bei Maren Schulze den Pferden zuzuhören und es so wenig wie möglich in seinem Freiraum zu stören. Gerade Maren war es, die mich inspirierte und lehrte mehr Körpergefühl auf dem Pferd zu Entwickeln und Fehler als erstes bei mir zu suchen. Sie war es, die einen zum Umdenken brachte.

 

Ist vielleicht der Reiter das Problem und nicht das Pferd?!

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Mit der Zeit kamen  "Hilferufe" im Reitsportgeschäft meiner Mutter an.

Es kamen Pferde zu uns in den Stall die schlechtes bzw. dominierendes Reiten erfahren mussten. Sie  hatten irgendwann eine innere Abwehr entwickelt und versuchten durch agressivem Verhalten oder "blockieren" nach Hilfe zu schreien. Steigen in der Box wenn ein Mensch kam, die Arbeit unter dem Sattel komplett verweigern oder auch nur auf einem Turnier anfingen gegen die Hilfen des Reiters zu arbeiten, kamen zu uns.

So kamen wir zu dem Kapitel demotivierte Pferde, wieder regenerieren zu lassen und auf zu bauen.

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Das Umdenken

Eine lange Zeit kam auf mich zu, in der mir das Reiten auf dem Pferd gesundheitlich/körperlich nicht möglich war. Ich nutzte dies um mich vom Boden aus dem Pferdetraining zu witmen und mehr zu lernen. Ich hatte eine richtige Horizonterweiterung dadurch erfahren, so dass ich anfing Pferde vom Boden aus so weit auf das Reiten vorzubereiten das es fast nur noch die körperliche Anwesenheit des Reiters war, die auf dem Pferd fehlte. Die Pferde nahmen dies so dankbar an, dass deren Motivation in der Arbeit Grenzenlos war.

 

Es kam der Punkt wo ich immer öfter um Hilfe gebeten wurde und es waren riesen Schritte die wir erreichten. Richtige Geistesblitze die Pferd und Reiter hatten und keiner mehr die typischen Sätze sagte wie: "Kreuz ran", "Hände still und nebeneinander gehalten", "Noch mehr gegen das Gebiss Reiten" oder "Hau ihm mal eine drüber, der hat nur kein Bock".

Es ist unheimlich Motivierend und erfüllt ein mit ganzen Stolz zu sehen mit was für einer Schnelligkeit Reiter und Pferd neu zusammen wachsen können und dann auch wirklich als "Team" zu agieren.

 

Frage dich doch mal selbst:

Würdest du dein eigenes Pferd sein wollen?

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